Cannabis überdüngt: Was tun?
Ein häufiger Fehler bei der Cannabiszucht, insbesondere für unerfahrene Anbauer, ist das Überdüngen der Pflanzen. Überdüngung tritt auf, wenn eine Pflanze zu viele Nährstoffe erhält, was das Wachstum beeinträchtigen und die Pflanze schwächen kann. Dies führt häufig zu einer sogenannten „Nährstoffverbrennung“, bei der Blätter und Wurzeln geschädigt werden.
In diesem Artikel erklären wir, wie man überdüngte Cannabispflanzen erkennt, was man dagegen tun kann und wie man zukünftige Überdüngung vermeidet. Durch ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Pflanze und der richtigen Düngermenge können Züchter gesündere, ertragreichere Pflanzen anbauen und die Ernte optimieren.
Anzeichen für eine Überdüngung bei Cannabispflanzen
Gelbe und verbrannte Blätter
Ein offensichtliches Anzeichen für eine Überdüngung sind gelbe oder verbrannte Blattspitzen. Diese entstehen durch einen Überschuss an Nährstoffen, der die Wurzeln und Blätter belastet. Besonders Stickstoff, ein wichtiger Nährstoff für das Wachstum, kann in zu großen Mengen die Blätter verbrennen und ihre Farbe verändern.
Gelbe Blätter mit verbrannten Spitzen weisen darauf hin, dass die Pflanze unter Stress steht und die Photosynthese eingeschränkt ist. Dies kann langfristig das Wachstum und den Ertrag der Pflanze beeinträchtigen, weshalb eine sofortige Behandlung erforderlich ist.
Krümmung und Verfärbung der Blätter
Die Blätter einer überdüngten Pflanze können sich nach unten biegen und dunkler werden. Diese Anzeichen sind besonders häufig, wenn zu viel Stickstoff gegeben wurde, was die Blattfarbe verändert und sie dunkler, fast schon schwarz-grün erscheinen lässt. Diese Veränderung ist oft ein Alarmzeichen, dass die Pflanze überladen ist und ihr Wachstum eingeschränkt wird.
Verfärbte Blätter weisen auf eine Überlastung der Nährstoffaufnahme hin. Die Pflanze zeigt damit, dass sie die zugeführten Nährstoffe nicht verarbeiten kann und dringend eine Reduktion oder ein Spülen der Erde benötigt.
Versalzung der Erde
Eine Überdüngung kann dazu führen, dass sich Salze im Substrat anreichern, was zu weißen Ablagerungen an der Oberfläche der Erde führt. Dies erschwert die Nährstoffaufnahme und verursacht eine Nährstoffblockade. Diese Ablagerungen bilden eine Barriere, die die Wurzeln daran hindert, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen.
Salzablagerungen im Substrat deuten auf eine Überlastung mit Düngemitteln hin, die oft durch zu häufiges Düngen verursacht wird. Diese Versalzung kann die Gesundheit der Pflanze erheblich beeinträchtigen und sollte durch das richtige Spülen des Substrats behandelt werden.
Sofortmaßnahmen bei einer Überdüngung
Spülen der Erde
Eine der effektivsten Methoden, um überschüssige Nährstoffe aus der Erde zu entfernen, ist das Spülen. Hierbei wird die Erde mit klarem Wasser durchgespült, um die überschüssigen Düngemittel aus dem Boden zu waschen. Das Spülen ist eine einfache, aber effektive Methode, die sofort Linderung verschaffen kann und die Pflanze vor weiterem Schaden bewahrt.
Durch das Spülen können Anbauer sicherstellen, dass die Nährstoffüberladung reduziert wird. Es ist jedoch wichtig, die Pflanze nach dem Spülen einige Tage ruhen zu lassen, damit die Erde trocknet und die Wurzeln Zeit haben, sich zu erholen.
Anleitung zum Spülen:
- Gießen Sie das dreifache Volumen Wasser im Vergleich zur Topfgröße durch die Erde.
- Verwenden Sie reines, pH-kontrolliertes Wasser, um die Salze und überschüssigen Nährstoffe auszuspülen.
- Lassen Sie die Pflanze nach dem Spülen abtropfen und warten Sie, bis der Boden trocknet, bevor Sie erneut gießen.
Überwachung des pH-Werts
Ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert kann die Nährstoffaufnahme behindern. Überprüfen Sie regelmäßig den pH-Wert, um sicherzustellen, dass er zwischen 6 und 7 liegt. Dieser Bereich ermöglicht es der Pflanze, die Nährstoffe effizient aufzunehmen und verhindert zusätzliche Stressfaktoren.
Eine regelmäßige Kontrolle des pH-Werts ist entscheidend, um die Balance der Pflanzennährstoffe zu halten. Ein stabiler pH-Wert hilft, die Effekte der Überdüngung zu mildern und unterstützt die Pflanze, sich schneller zu erholen.
Entfernen beschädigter Blätter
Entfernen Sie vorsichtig die stark geschädigten Blätter, da diese die Pflanze zusätzlich belasten können. Dies hilft der Pflanze, ihre Energie auf die gesunden Teile zu konzentrieren. Durch das Entfernen der beschädigten Blätter wird die Pflanze entlastet und kann ihre Energie auf das Wachstum und die Erholung lenken.
Die Entfernung beschädigter Blätter kann auch helfen, mögliche Schimmel- oder Pilzbildung zu vermeiden. Da überdüngte Pflanzen oft anfälliger für Krankheiten sind, ist dies ein weiterer wichtiger Schritt zur Pflege.
Tipps zur Vermeidung einer Überdüngung
Die richtige Dosierung wählen
Vermeiden Sie es, die empfohlene Dosis auf dem Düngemittel-Etikett zu überschreiten. Beginnen Sie mit einer niedrigen Dosis und steigern Sie diese allmählich, um sicherzustellen, dass die Pflanze nicht überdüngt wird. Eine vorsichtige Dosierung kann verhindern, dass die Pflanze überladen wird, und fördert ein gesundes Wachstum.
Durch eine schrittweise Erhöhung der Nährstoffe kann die Pflanze sich anpassen und die Nährstoffe effizient aufnehmen, ohne Schaden zu nehmen. Dies ist besonders für Anfänger eine gute Methode, um das Risiko einer Überdüngung zu minimieren.
Regelmäßige Bodenanalyse
Eine Bodenanalyse hilft, den Nährstoffgehalt des Substrats zu bestimmen. So können Sie den genauen Nährstoffbedarf der Pflanze ermitteln und das Risiko einer Überdüngung minimieren. Eine Analyse liefert detaillierte Informationen über die vorhandenen Nährstoffe und zeigt, ob ein Überschuss oder Mangel besteht.
Mit einer regelmäßigen Bodenanalyse können Anbauer präzise Maßnahmen ergreifen und genau wissen, wann und wie viel Dünger benötigt wird. Dies fördert die langfristige Gesundheit der Pflanze und vermeidet unnötige Stressfaktoren.
Rotationsgießen
Gießen Sie Ihre Pflanzen abwechselnd mit klarem Wasser und Dünger. So verhindern Sie eine übermäßige Anhäufung von Nährstoffen im Substrat. Diese Methode hilft, überschüssige Salze und Nährstoffe im Boden zu vermeiden und fördert eine ausgewogene Versorgung der Pflanze.
Durch das Rotationsgießen wird der Boden entlastet und bleibt länger gesund. Es ist eine einfache Methode, die Pflanzen zu versorgen, ohne das Risiko einer Überdüngung einzugehen.
Häufige Fragen
Warum ist meine Cannabispflanze überdüngt?
Überdüngung tritt häufig auf, wenn Anbauer zu viele Nährstoffe hinzufügen, in der Hoffnung, das Wachstum zu beschleunigen. Dies kann jedoch zu einer Nährstoffvergiftung führen. Häufige Düngungen ohne klare Dosierung können schnell zu einer Überlastung führen und die Pflanze schwächen.
Ein weiterer Grund ist das ungenaue Befolgen der Herstelleranweisungen. Es ist wichtig, die Mengen präzise zu dosieren und die spezifischen Bedürfnisse der Pflanze zu berücksichtigen, um Überdüngung zu vermeiden.
Wie kann ich erkennen, ob meine Pflanze überdüngt ist?
Gelbe oder verbrannte Blätter, weiße Ablagerungen auf der Erde und gebogene Blätter sind typische Anzeichen einer Überdüngung. Diese Symptome treten auf, wenn die Pflanze mehr Nährstoffe erhält, als sie verarbeiten kann, was zu sichtbarem Stress führt.
Die Veränderung der Blattstruktur und die Ablagerungen auf der Erde sind Hinweise, dass der Dünger zu stark ist. Regelmäßige Kontrollen der Pflanze können helfen, frühzeitig einzugreifen.
Wie oft sollte ich meine Cannabispflanzen düngen?
Das hängt vom Wachstumstadium der Pflanze ab. Normalerweise wird alle zwei bis vier Wochen eine leichte Düngung empfohlen, je nach Bedarf der Pflanze. Jungpflanzen benötigen in der Regel weniger Dünger, während blühende Pflanzen mehr Nährstoffe brauchen.
Es ist ratsam, die Pflanzen im Blick zu behalten und bei Anzeichen von Überdüngung sofort die Maßnahmen zu ergreifen, um weiteren Schaden zu vermeiden.
Was soll ich tun, wenn meine Pflanze trotz Maßnahmen weiterhin Anzeichen einer Überdüngung zeigt?
Wenn die Pflanze nach dem Spülen und der pH-Korrektur immer noch Anzeichen von Überdüngung zeigt, könnte es notwendig sein, das Substrat zu wechseln oder eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Ein weiterer Wechsel des Nährmediums kann die Pflanze entlasten und frische Bedingungen schaffen.
In extremen Fällen, wenn die Pflanze keine Besserung zeigt, kann eine Pause von Düngemitteln helfen. Lassen Sie die Pflanze mit minimaler Wasserzufuhr ruhen, bis sich die Situation verbessert.