Hanf (Cannabis) ist eine faszinierende Pflanze, die viele Verwendungsmöglichkeiten hat, sei es für medizinische, industrielle oder Freizeit-Zwecke. Einer der häufigsten Probleme, die Hobbygärtner beim Anbau von Hanf erleben, ist das Phänomen des “Spargelns”.
Was bedeutet “Spargeln” bei Hanfpflanzen?
Das Spargeln bezieht sich auf das übermäßige, meist ungewöhnlich lange und dünne Wachstum von Hanfpflanzen, oft verursacht durch unzureichendes Licht. Die Pflanzen kämpfen darum, genügend Sonnenlicht oder künstliches Licht zu erhalten, und strecken sich nach oben, um ihre Lichtquelle zu erreichen. Dies kann zu schwachen, instabilen Pflanzen führen, die weniger robust sind und im Endeffekt eine geringere Ernte liefern.
Zusätzlich kann das Spargeln auch durch andere Umwelteinflüsse verursacht werden, darunter die Luftfeuchtigkeit und die Zusammensetzung des Bodens. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann das Wachstum der Pflanzen beeinflussen, indem sie anfälliger für Schimmel und andere Krankheiten werden. Der Boden sollte gut durchlüftet und nährstoffreich sein, um optimales Wachstum zu ermöglichen.
Ursachen für das Spargeln von Hanf
Um das Problem des Spargelns anzugehen, sollten Sie sich zunächst mit den häufigsten Ursachen auseinandersetzen:
- Unzureichende Beleuchtung: Eines der häufigsten Probleme, die zu Spargeln führen, ist unzureichendes Licht. Besonders in den frühen Wachstumsphasen benötigen Samen genügend Licht, um ein starkes und gesundes Wachstum zu fördern.
- Hohe Temperaturen: Bei sehr warmen Temperaturen reagieren Pflanzen oft darauf mit einer verlängerten Wachstumsphase. Dies kann zu schwachen Pflanzen führen, die anfällig für verschiedene Krankheiten sind.
- Zu viel Abstand zwischen den Pflanzen: Wenn die Pflanzen nicht dicht genug beieinander stehen, neigen sie dazu, in Richtung Licht zu wachsen. Ein optimaler Abstand fördert ein gesundes Wachstum.
- Ungleichmäßige Nährstoffzufuhr: Eine unausgewogene Nährstoffversorgung kann die Wachstumsbedingungen negativ beeinflussen. Besonders der Stickstoffwert ist entscheidend in der vegetativen Wachstumsphase.
Es ist wichtig, die genetische Veranlagung der Pflanzen zu berücksichtigen. Einige Sorten neigen aufgrund ihrer genetischen Eigenschaften eher zum Spargeln als andere. Dies kann durch die Auswahl geeigneter Sorten bereits in der Planungsphase minimiert werden. Die Beobachtung der Pflanzen und das Erkennen erster Anzeichen von Spargeln sollten ebenfalls Teil Ihrer Routine beim Anbau sein.
Wie kann man das Spargeln verhindern?
Die Verhütung von Spargeln ist entscheidend für eine gesunde Ernte. Hier sind einige Strategien, die Sie umsetzen können:
Beleuchtung optimieren
Stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen genügend Licht erhalten. Es wird empfohlen, bei der Indoor-Zucht auf spezielle Wachstumslichter zurückzugreifen, die im blauen Lichtspektrum arbeiten. Diese sind besonders effektiv in der Vegetationsphase.
Darüber hinaus sollten Sie den Abstand zwischen den Lichtquellen und den Pflanzen regelmäßig überprüfen. Zu großer Abstand kann Lichtverlust verursachen, während zu nah platzierte Lichter die Pflanzen verbrennen können. Die Verwendung einer Zeitschaltuhr kann Ihnen helfen, das Lichtregime konsistent zu halten.
Die richtige Temperatur einstellen
Halten Sie die Temperaturen in einem optimalen Bereich zwischen 20°C und 25°C während des Tages. Nachts dürfen die Temperaturen ruhig etwas kühler sein, sind jedoch nicht unter 15°C zulässig.
Zusätzlich können Sie Ventilatoren installieren, um die Luftzirkulation zu verbessern und somit die Temperatur zu regulieren. Eine bessere Luftzirkulation fördert auch das allgemeine Pflanzenwachstum und verringert das Risiko von Schimmelbildung.
Pflanzendichte und -abstand
Achten Sie auf den richtigen Abstand zwischen den Pflanzen, um sicherzustellen, dass jede Pflanze genügend Licht erhält, aber auch nicht übermäßig gestreckt wachsen muss.
Eine zu hohe Pflanzendichte kann dazu führen, dass sich die Pflanzen gegenseitig beschatten, was wiederum das Spargeln fördert. Experimentieren Sie mit verschiedenen Anordnungen und Abständen, um zu sehen, was für Ihre spezifischen Wachstumsbedingungen am besten geeignet ist.
Ernährungsmanagement
Stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Pflanzen die notwendigen Nährstoffe zur Verfügung stellen. Beim Wachstum benötigen Hanfsamen vor allem Stickstoff. Stickstoffdünger sind daher in der vegetativen Phase von Vorteil. In der Blütezeit sollte dieser jedoch reduziert werden.
Es ist ratsam, einen Nährstoffplan zu verfolgen, der spezifische Zeitpunkte und Mengen für die Düngung festlegt. Eine regelmäßige Analyse des Bodens oder des Profilteils kann Ihnen helfen zu verstehen, welche Nährstoffe möglicherweise fehlen oder im Überfluss vorhanden sind.
Die besten Hanfsamen für Anfänger und erfahrene Grower
Die Wahl der richtigen Hanfsamen ist entscheidend für den Erfolg Ihres Anbauprojekts. Hier sind einige Empfehlungen:
Für Anfänger
- Autoflowering-Sorten: Diese Sorten blühen automatisch, unabhängig von der Lichtdauer, was sie zu einer idealen Wahl für Neuankömmlinge macht.
- Resistente Sorten: Wählen Sie Samen von robusten Sorten, die weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind, wie z.B. “Northern Lights” oder “Skunk #1”.
Eine weitere gute Option für Anfänger sind feminisierte Samen, die sicherstellen, dass alle Pflanzen weiblich sind und somit Blüten produzieren. Diese Option verringert die Wahrscheinlichkeit von männlichen Pflanzen, die nicht gewünschten Blüten produzieren können.
Für erfahrene Grower
- Stress-resistente Hybride: Sorten wie “Gorilla Glue” oder “Blue Dream” bieten eine hohe Ertragsernte und sind gegen viele Anbauschäden resistent.
- Eigene Zuchtlinien: Erfahrene Grower können versuchen, ihre eigenen Hybriden zu züchten, um einzigartige Eigenschaften zu kreieren.
Für erfahrene Grower kann die Verwendung von Klonen eine interessante Wahl sein, um konsistente Ergebnisse zu erzielen. Klonen ermöglicht es, die besten Eigenschaften einer Pflanze zu bewahren und diese erfolgreich zu reproduzieren.
Zusätzliche Tipps für den Hanfanbau
Um das bestmögliche Ergebnis aus Ihren Hanfpflanzen zu erzielen, sollten Sie die folgenden Tipps beachten:
- Regelmäßige Kontrolle: Überwachen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Stress oder Krankheiten.
- Trainieren Sie Ihre Pflanzen: Techniken wie Low-Stress-Training (LST) können dazu beitragen, das Licht gleichmäßiger zu verteilen.
- Verwenden Sie hochwertiges Wasser: Achten Sie darauf, dass das Wasser eine angemessene pH-Balance hat und frei von Chemikalien ist.
Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass das Anbaugebiet gut belüftet ist, um Schimmelbildung zu vermeiden. Eine angemessene Luftzirkulation ist entscheidend für das gesunde Wachstum der Pflanzen und trägt zu einer besseren Ernte bei.
Denken Sie daran, dass Geduld und Experimentieren Teil des Anbauprozesses sind. Es kann einige Zeit dauern, bis Sie die besten Techniken für Ihre spezifischen Anbaubedingungen bis zur vollen Zufriedenheit perfektioniert haben.
FAQs
Was sollte ich tun, wenn meine Pflanzen bereits spargeln?
Sie können die Beleuchtung erhöhen oder spezielle Pflanzenlichter verwenden, um die Wachstumsbedingungen zu verbessern. Achten Sie darauf, die Pflanzen so bald wie möglich in eine bessere Lichtquelle zu setzen.
Zusätzlich kann es sinnvoll sein, die Pflanzen zu stützen, wenn sie bereits spargeln, um ihre Stabilität zu gewährleisten. Verwenden Sie Holzstäbe oder andere Stützstrukturen, um die Pflanzen in aufrechter Position zu halten, während Sie die Wachstumsbedingungen verbessern.
Kann man das Spargeln rückgängig machen?
Leider ist es sehr schwierig, das Spargeln nachträglich zu beheben. Es ist besser, präventiv zu arbeiten und sicherzustellen, dass Ihre Pflanzen gleichmäßig beleuchtet werden.
Beachten Sie, dass das Spargeln oft nicht nur ein einmaliges Problem ist, sondern durch wiederholte Fehler in der Pflege und dem Anbau entstehen kann. Langfristpflege und das Erlernen von Pflanzenverhalten tragen dazu bei, diesen Herausforderungen in Zukunft besser zu begegnen.
Wie wichtig ist die Menge an direktem Licht für Hanfpflanzen?
Direktes Licht ist äußerst wichtig, insbesondere in der frühen Wachstumsphase. Ein Mangel führt oft zu einem ungesunden Spargelwachstum, was zu geringeren Erträgen führt.
Faktoren wie die Lichtqualitätsfarbe und die Lichtintensität sind ebenfalls entscheidend. Achten Sie darauf, dass die Lichtquelle sowohl die richtige Wellenlänge als auch die erforderliche Helligkeit bereitstellt, um optimalen Pflanzenwachstumsbedingungen zu schaffen.